Im vergangenen Jahr sind die Freien Schwimmerinnen Celia und Cynthia erstmalig bei NRW-Meisterschaften gestartet, sehr gut geschwommen, aber beide leider knapp an einem Podestplatz vorbei. Da wird nicht der Kopf in den Sand gesteckt, sondern härter weitertrainiert. Dieses Jahr sind die NRW Freiwasserschaften wie letztes Jahr in Gronau, bis kurz vorher ist unklar, ob das Event überhaupt stattfindet, wie soll sich das Seewasser auf die vorgeschriebene Temperatur von 18°C bei ausbleibendem Frühling sowie ausbleibendem Sommer erwärmen? Mit 19°C ist der Dreiländersee zwei Grad kälter als letztes Jahr, keine Temperatur für Bestzeiten, aber immerhin finden die Meisterschaften statt.
Wie vor Jahresfrist sind die 2500 Meter der Jahrgänge einschließlich der offenen Klasse vor den 2500 Metern der Masters dran, sprich Cynthia vor Ihren Eltern Celia und Dirk, mehr Aktive stellen die Freien Schwimmer Duisburg bzw. das Duisburger Schwimmteam nicht. 42 junge Damen starten gleichzeitig und Cynthia kommt in diesem Feld als 13. ins Ziel. Und die Mühen ihres jahrelangen Trainingsfleißes werden belohnt, sie wird Dritte von sieben jungen Nixen ihres Jahrgangs.
Nach der Mittagspause sind die Masters dran, die haben leider keine Eltern dabei, welche den Wettkampftag fotografisch dokumentieren. Celia und ich haben in der Wintersaison jede Wasserzeit im Hallenbad zum Schwimmtraining genutzt, waren joggen, und hoffen seit Ostern darauf, im Barbarasee üben zu können. Seit Mai gelingt dies, aber aufgrund der Lufttemperaturen sowie mehr Regen als Sonne und der damit einhergehenden Wassertemperatur öfter mit Neoprenanzug als ohne, was authentischere Vorbereitung wäre.
Gleichzeitig starten 20 Damen und 25 Herren, also ähnliches Gedränge im frischen Seewasser wie bei den jungen Frauen, doch es ist viel windiger. Schon allein wegen der Kälte teilen wir uns die Kraft nicht ein, sondern geben von Anfang an Vollgas in der Hoffnung, so warm zu werden. Ist natürlich riskant, ob man auf diese Weise unter besonderer Berücksichtigung des Wellengangs wegen des auffrischenden Windes das Ziel überhaupt erreicht oder vorher einbricht. Anscheinend sind wir angemessen durchtrainiert, halten beide die zwei Runden bei hohem Tempo durch und kommen erschöpft wie durchgefroren ins Ziel.
Celia wird 13. von 20 Damen zwischen 20 und 65 Jahren, in Ihrer Altersklasse gewinnt sie die Bronzemedaille wie die Tochter. Von den 25 Herren, die mit den Damen starteten, werde ich 12. und muss in meiner Altersklasse drei Herrschaften den Vortritt lassen, die sich anscheinend ebenfalls akribisch (oder noch intensiver als ich) vorbereitet haben, denn so einen an sich schon strapaziösen Wettkampf bei dieser Seetemperatur in unserem Alter durchzuziehen schüttelt niemand einfach so aus dem Ärmel.
Ich bin stolz auf meine Ladies und was lehrt uns das für die Zukunft? Nie aufgeben und weiterhin jede Schwimmhallenzeit nutzen, die sich ergibt und bestenfalls durch Trainingseinheiten im Barbarasee zu ergänzen, denn die nächsten Freiwassermeisterschaften werden irgendwann kommen.